MEDIENPRODUKTION 1 / MAGAZIN COVER DESIGN / 6. IDEE

1_6.3 Erreichbarkeit / Umsetzbarkeit

Realistisch bleiben. Maximales Ergebnis erreichen. Iterativ.

Sie haben die Chance, ein professionelles Magazincover zu realisieren. Dazu gehört einiges an Vorbereitung. So entsteht normalerweise zuerst ein Bild im Kopf und damit verbunden eine Art gedankliches Wunschcover.

Doch ein wichtiger Teil der Aufgabe ist es, zu erkennen und abzuschätzen, mit welchem Aufwand Sie ein Ziel – sprich die Realisierung eines Magazincovers – erreichen können.

Zunächst ist es schwierig, überhaupt ein Thema zu finden, das verfängt. Das ist schwieriger als man vorher annehmen möchte. Hier meine Tipps, um zu einem guten Thema zu kommen:

  • Suchen Sie nach einem Themengebiet, dass Sie auch persönlich interessiert. Es ist natürlich viel schwieriger, zu einem guten Ergebnis zu kommen, wenn man sich mit dem Thema nicht im Geringsten identifizieren kann. Ein Vegetarier kann nur schwerlich ein Magazin für Kochen rund um Fleischgerichte konzipieren, ohne sich verbiegen zu müssen.
  • Suchen Sie im öffentlichen Leben und den Medien nach interessanten Themen und Umsetzungen als Inspiration
  • Diskutieren Sie mit Kommilitonen (geht auch telefonisch in Konferenzschaltung)
  • Wenn Sie mehr Aufwand betreiben wollen, dann erstellen Sie doch eine Mindmap. Das hilft enorm!

Nun haben Sie eine erste Idee – aber Vorsicht, das war erst der erste Schritt! Wenn Sie also eine Idee haben, fragen Sie sich:

  • Habe ich Bildmaterial oder benötige ich welches?
  • Kann ich das Bildmaterial selbst erzeugen oder benötige ich eine externe Quelle?
  • Falls ich Bildmaterial besitze: Genügt es den technischen Anforderungen (Link öffnet neue Seite), ohne dass ich eingreifen muss?
  • Falls ich eingreifen muss, ist das Material ausreichend gut geeignet für den bevorstehenden Eingriff (z.B. Auflösung, Skalierung, …)
  • Habe ich die Rechte am Bildmaterial (schriftliche Genehmigung)
  • Falls ich Bildmaterial erzeuge (Fotografie, Illustration, …):
    Habe ich die Skills, um ein entsprechendes Bild zu erzeugen?
  • Steht mir eine entsprechende Software zur Verfügung und beherrsche ich die Schritte?
  • Kamera, Licht, Studio, Tabletop, …:
    Habe ich die technischen Möglichkeiten, um mein Vorhaben zu realisieren?

Und wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, stellen sich kritisch die weiterführenden Fragen:

  • Wird meine Motiv wirklich so stark werden, wie ich es mir zuvor vorgestellt habe (Scribble hilft)
  • Ist es überhaupt möglich, dass ich auf meinem Bild Schrift platziere (Figur-Grund-Beziehung)
  • Wie verhält sich das Motiv in der richtigen Skalierungsstufe im Vergleich zum restlichen Bildraum?
  • Wirkt die Verbindung von Motiv und Schrift so, wie es in der Planung vorgesehen war?
  • Wirken die Schriften so, wie vorgesehen?

Oftmals stellt sich bei Anfängern in der Produktion heraus, dass man das gewünschte Ziel nicht so einfach erreichen kann. Man kann dann oftmals die Stagnation in einer Art Minimalstufe beobachten. Wenn die Konzeption in der Vorstufe zu einfach war – und leider ist das sehr oft das initiale Problem – dann wird das Cover später aller Wahrscheinlichkeit nach Schwierigkeiten haben, zu „starten“. Das Cover bleibt „eindimensional“, kraftlos, ziellos und wenig attraktiv.

Gehen Sie daher in der Konzeption iterativ vor (Abb.1):

  • Gehen Sie zurück auf den Anfang oder einen früheren Schritt.
  • Wiederholen Sie Planungsschritte und tun Sie dies quasi kreisförmig
  • Reflektieren Sie das Ergebnis, um wiederum die nächste Iterationsrunde zu gehen

Abb1: Iterative Schritte in der Konzeption des Covers, Josef Korkor 2020