MEDIENPRODUKTION 1 / MAGAZIN COVER DESIGN / 7. HAUPTMOTIV BEARBEITEN

7.1 Auflösung / Größe / Skalierung

Auflösung

Welche Auflösung ist korrekt?

Die Frage nach der Auflösung sorgt regelmäßig für große Verwirrung. Wir wollen die Fragen an dieser Stelle klären.

Generell gilt:
Unterschiedliche Medien haben unterschiedliche Auflösungen. Das hat einerseits mit technischen Gegebenheiten zu tun, andererseits hat es mit unserer Wahrnehmung und der Anatomie unserer Augen zu tun.

Abbildung 7.1: Inch zu Zoll zu Zentimeter zu dpi

Unser Cover ist zunächst einmal ein Printprodukt und im „Print“ (z.B. 4C Offset, CTP) druckt man normalerweise mit 300 dpi (Dots per Inch).

300 dpi entspricht also einer Druckauflösung von 300 Bildpunkten pro Inch. Wie in Abbildung 7.1 zu sehen ist, entspricht ein (1) Inch exakt einem (1) Zoll (Einheitenzeichen für Zoll ist die Buchstabenfolge »in« (Inch, gemäß ISO 31-1 Annex A). Ein Zoll bzw. Inch entspricht 2,54 Zentimetern. Wir drucken also mit 300 Pixeln pro 2,54 Zentimetern.

1 Zoll (oder Inch) entspricht einer Strecke von 2,54 Zentimeter. 300 Dots per Inch (dpi) beschreibt also eine definierte Auflösung auf einer Strecke von 2,54 Zentimetern.

Mittels Dreisatz kann man hochrechnen, wie viele Pixel für eine Breite von 21 Zentimetern gebraucht werden:
2,54 cm = 300
21 cm = x
x = 2.480 Pixel bei 21 cm Breite

Doch reichen 2.480 Pixel noch immer nicht aus, denn wir brauchen noch einen sog. Anschnitt von z.B. 5 mm. Mehr dazu im nächsten Punkt „Größe“.

Wir brauchen im Druck also mindestens 300 dpi und dem entsprechend müssen Bilder von Anfang an ausreichend hoch aufgelöst sein. Bei 300 dpi ist der einzelne Bildpunkt dann für unser menschliches Auge nicht mehr wahrnehmbar.

Wichtig:
Sollte das Bild Ihrer Wahl dann kleiner sein, dann ist ist das Hoch-Skalieren mit Photoshop KEINE gute Idee, da durch die Skalierung im Grunde immer Bildfehler entstehen (Artefakte). Ihr Bild sollte von Anfang an in der geeigneten Größe vorliegen. Darauf müssen Sie bereits in der Bildrecherche achten.

Größe

Wie groß muss das Dokument sein?

Natürlich finden wir ganz verschiedene Größen bei Magazincovern. Im Regal muss ein Titel klar sichtbar sein und sollte auch nicht hinter den anderen Titeln verschwinden. Andererseits können finanzielle Gründe dafür ausschlaggebend sein, dass ein Cover eine normierte Größe hat, da dies normalerweise geringere Kosten in der Produktion mit sich bringt.

Wir werden uns für diesen Kurs an das Format DIN A4 halten. Medienproduktion lernen hält eine Reihe von Informationen zu Größen und (DIN) Formaten für Sie bereit. Auf der Abbildung 7.3 sehen Sie ein exemplarisches DIN A4 Format und die dazugehörigen Größenangaben in Millimetern und in Pixeln mit und ohne Anschnitt.

Weiterführende Informationen finden Sie hier
(Links öffnen jeweils eine neue Seite):

zeitschriftenregal-gestaffelt-01

Abbildung 7.2: Gedränge im Zeitschriftenregal

Abbildung 7.3: DIN A4 Seite mit technischen Informationen

Skalierung

Darf ich frei und nach Belieben ein Bild vergrößern oder verkleinern?

Ein Bild kann ohne Schwierigkeiten verkleinert werden, denn hierbei werden vorhandene Informationen aus dem Bild entfernt.

Anders verhält es sich beim Vergrößern eines Bildes. Photoshop hält sehr effiziente Tools zur Veränderung der Bildgröße bereit und lässt dem Nutzer dabei die Auswahl, je nach Art der Skalierung und des Bildes einen speziellen Algorithmus zu nutzen. Doch bei einer Vergrößerung handelt es sich immer um das hinzurechnen von Bildinformationen, die im Bild gar nicht vorhanden sind. Photoshop muss diese Bildteile also „erfinden“. Somit kann man streng genommen immer von einer Verschlechterung des Ausgangsmaterials ausgehen. Was für kleinere Skalierungsgrade mit den Skalierungsalgorithmen von Photoshop noch in Grenzen vertretbar ist, führt bei größeren Skalierungsgraden zu Unschärfen, Artefakten und schlechter Qualität. Somit ist Vergrößern („Hoch“-Skalieren) als Methode zur pauschalen Erreichung der gebrauchten Bildgröße inakzeptabel. Beachten Sie dazu Abbildung 7.4.

Fazit:
Wie schon beschrieben, kann ein Bild zwar problemlos verkleinert, jedoch nicht vergrößert werden. Auf die korrekte Größe in Bildpunkten (Pixeln) ist bereits bei der Auswahl bzw. der Herstellung eines Bildes zu achten.

Übrigens: Interessant sind neue Tools, die mit „Content aware Filling“ mit Hilfe Künstlicher Intelligenz fehlende oder fehlerhafte Bildteile selbständig ergänzt. Herbei handelt es sich jedoch um eine Füllmethode, nicht um eine Skalierungsmethode.

Abbildung 7.4: Fehler bei Skalierungen

Wie Sie ein komplett neues Dokument anlegen, sehen Sie in diesem Video: