Der Satzspiegel ist ein grundlegend wichtiges Instrument zur Schaffung einer gestalterischen Grundordnung.

Der Satzspiegel wird vom Editorial-Designer gleich zu Beginn der Gestaltungsarbeit festgelegt. Er begrenzt den Gestaltungsraum im Inneren und beschreibt somit umgekehrt betrachtet zugleich auch den nicht bedruckten Raum rund um den Gestaltungsbereich der Publikation.

Es ist für die Grundordnung einer Seite von entscheidender Wichtigkeit, dass sich der Designer an den Satzspiegel hält. Natürlich kann er im Grunde niemals ein so enges Korsett sein, dass es der Gestaltung abträglich wäre. Der Satzspiegel soll bzw. muss also auch einen gewissen freien Umgang mit den Gestaltungselementen an den Stellen zulassen, an denen es nötig ist. Grundsätzlich aber ist der Satzspiegel stets zu beachten und dient dem Layouter als Begrenzung des Gestaltungsraumes.

Übrigens rechnet man die Rubrizierung (im Grunde immer am oberen Rand), die Paginierung (oftmals unten oder seitlich) und u.U. vorhandene Marginalien (Randbemerkungen, die in der kleineren Konsultationsgröße (z.B. 8pt) in einer Marginalsatzspalte gesetzt werden) nicht dem Satzspiegel zu.

Ein Durchbrechen des Satzspiegels ist (nur) in bestimmten Fällen möglich, z.B. zum Zwecke der gezielten Unterstreichung des gestalterisch-inhaltlichen Ziels, sprich aus gestalterischen Gründen. Das Durchbrechen sollte aber immer mit den Gestaltungsgrundregeln der Publikation in Einklang stehen.